Die Lage der Industrie

Schwacher Jahresstart für die M+E-Industrie

Die Rezession beschleunigt sich – das wird anhand der Konjunkturdaten aus der M+E-Industrie zunehmend deutlich.

Die wichtigsten Konjunkturindikatoren lagen zum Jahresstart deutlich unter den Vorjahreswerten. Um 7 Prozent lag das Produktionsvolumen im Januar und Februar unter dem Vorjahres­niveau, der Absatz sank um 8 Prozent. Besserung ist zudem nicht in Sicht. Noch immer erhalten die Unternehmen weniger Aufträge, real sanken sie um fast 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig sind die Lohnstückkosten spürbar gestiegen. Im Januar lagen sie um 8,8 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die schwächelnden Auftragseingänge ziehen sich durch alle Regionen und Branchen. Einzig im Maschinenbau führten Großaufträge zu einer leichten Stabilisierung im Vergleich zum (schwachen) Vorquartal. Dies beschleunigt den Rückgang der M+E-Produktion. Das Produktionsvolumen lag im ersten Quartal des laufenden Jahres um 7 Prozent unter dem Vorjahr und 14 Prozent unter dem Vorkrisenniveau vom zweiten Quartal 2018. Positiver ist die Entwicklung dagegen beim Materialeinkauf: Hier hat sich die Lage vor allem in der Automobilindustrie, deutlich verbessert. Probleme in der Lieferkette gibt es nur noch vereinzelt. Doch diese Entwicklung taugt nicht, um einen signifikanten Einfluss auf das Produktionsniveau auszuüben.

Auslastung sinkt unter langjährigen Durchschnitt – Auftragsbestand immer negativer bewertet

Auftragsbestand und Auslastung in der M+E-Industrie

Quelle: Gesamtmetall / ifo-Konjunkturtest

Der Trend zur Rückläufigkeit kommt nun auch bei Umsatz und Absatz an. Beides hat sich zum Jahresstart spürbar reduziert. In Summe lagen Umsatz und Absatz von Januar bis Februar um 6,5 Prozent beziehungsweise 8,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die M+E-Firmen bekommen die Strukturprobleme im Inland und die schwache weltweite Nachfrage immer deutlicher zu spüren.

Die vermeintlich komfortablen Auftragsbestände stabilisieren die Lage weit weniger als erhofft. Denn durch wegbrechende Neuaufträge und Auftragsverschiebungen sinkt der Bestand und mit ihm auch die Auslastung der Produktion. Zum Jahresstart sank die durchschnittliche Auslastung auf 83 Prozent und lag damit 2 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Vor allem Firmen im Metallbereich melden eine schwache Auslastung. Aber auch in der Elektro-Industrie hat sich die Lage spürbar verschlechtert. Die Auftragsreichweite ist zudem um einen halben Monat auf 4,6 Monate gesunken.

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