Fotos (7): Lorena Kirste
Branchentreffen auf der IdeenExpo
Bei ihrer Mitgliederversammlung auf der IdeenExpo haben unsere Unternehmen mit dem damaligen Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann über die wirtschaftliche Lage diskutiert. Nach einem Rundgang über die IdeenExpo ließen die Mitglieder den Abend beim Science Talk mit Ranga Yogeshwar ausklingen.
Auf der IdeenExpo scheint die Lösung für so manches Problem, das die Wirtschaft zurzeit plagt, zum Greifen nah. Fachkräftemangel, Gründungsmüdigkeit, Transformation und Digitalisierung: Mit Begeisterung und Einfallsreichtum experimentieren, erforschen und bestaunen Hunderttausende junge Menschen Technik und Naturwissenschaften – und beweisen, dass es im Kern immer um den Spaß an der Sache geht. Und den Mut, nach vorn zu schauen und die Potenziale zu erkennen. Getreu dem Motto: Probleme sind nur Herausforderungen, deren Lösung man noch nicht kennt.
Spaß hatten auch die Teilnehmer der Mitgliederversammlung von NiedersachsenMetall und IN-Metall bei ihrem Rundgang über das Messegelände. An zahlreichen Stationen konnten sie die Exponate ausprobieren und sogar ihnen vertraute MINT-Bereiche noch einmal von einer ganz neuen Seite kennenlernen.
Zu Beginn der anschließenden Sitzung begrüßte Dr. Bernd Althusmann, damaliger Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, die Mitglieder und berichtete unter anderem von seiner kürzlichen Reise in die USA. „Insbesondere von der erfolgreichen US-Start-up-Kultur können wir in Deutschland noch einiges lernen: Wir müssen den Transfer von Wissenschaft zu Wirtschaft noch einfacher gestalten, damit Gründer schneller Erfolg haben können.“ Doch er prognostizierte auch schwere Zeiten für unsere Wirtschaft: „Unsere Volkswirtschaft wird in diesem Jahr kaum wachsen, es droht im Folgejahr sogar eine Rezession.“ Vor allem die Automobilindustrie werde davon betroffen sein.
Wenn die Politik jetzt nicht schnell handelt, werden im Herbst UND Winter zahlreiche Insolvenzen auch im Kern gesunder Unternehmen drohen.
Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer NiedersachsenMetall
Diese Befürchtung teilt Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall. „Vor allem die Lage der Autozulieferer macht uns große Sorgen. Ein Belastungsmoratorium reicht nicht mehr aus. Wir brauchen jetzt eine durchgreifende substanzielle Entlastung.“ Vor allem die Kosten für Energie und Vorleistungen schössen durch die Decke. „Wenn die Politik jetzt nicht schnell handelt, werden im nächsten Jahr zahlreiche Insolvenzen auch im Kern gesunder Unternehmen drohen.“
Im Anschluss an die Regularien und Wahlen nahmen die Mitglieder von NiedersachsenMetall am Science Talk der IdeenExpo im Sprengel Museum teil. Wissenschaftsjournalist und Moderator Ranga Yogeshwar diskutierte dort unter dem Titel „Autos mit Zukunft?“ unter anderem über die Mobilität der Zukunft, die Perspektiven neuer Antriebe, infrastrukturelle Voraussetzungen, Marktakzeptanz und die Chancen autonomen Fahrens. Mit auf dem Podium saßen Frau Professor Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Dr. Peter Holdmann, Leiter der ZF-Division Pkw-Fahrwerktechnik, Prof. Dr. Thomas Vietor NFF Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik sowie Christian Kötz, Mitglied des Vorstands der Continental AG Head of Continental Tire.
[ISABEL CHRISTIAN]